Am späten Abend des 27. Februar 2020 ging beim Schweizer Fernsehen DRS1 Eigentümliches über den Sender. Einmal mehr sollte in der Sendung namens «Einstein» der neue Mobilfunkstandard 5G bis zum geht nicht mehr verharmlost werden. Mit flotten Sprüchen, wie das Handy am Ohr strahlt bis eine Million mal stärker als die Antenne auf dem Nachbardach, wurde in fast allen Tageszeitungen und in deutschsprachigen ausländischen TV-Sendern die Werbetrommel für 5G gerührt. Der richtige Einstein soll sich dabei im Grabe umgedreht haben.
von Hans-U. Jakob (Gigaherz.ch)
Schwarzenburg. 28.Februar 2020
Als Fortsetzung von
https://www.gigaherz.ch/5g-wo-ist-professor-roeoeslis-million-bloss-hingekommen/
Bis 36 Stunden vor der Sendung hat es im schriftlichen Ankündigungstext auf der Webseite von SRF-DRS geheissen: Zitat: Ob 5G oder nicht – das Handy am Ohr bestrahlt den Körper lokal bis zu 100’000 mal mehr als dies durch Antennen geschieht. Ende Zitat
Da war sicherheitshalber die Million. welche kurz zuvor in verschiedenen
Medien verkündet worden war, bereits um das 10-Fache geschrumpft.
Nach Androhung einer Konzessionsbeschwerde durch den
Verein Gigaherz.ch, wurde dieser Text ohne jede Erklärung, 36 Stunden
vor der Sendung auf der Webseite von SRF-DRS1 wie folgt geändert:
Zitat: Doch für den Experten ist klar – ob 5G oder nicht – das Handy
am Ohr bestrahlt bei schlechter Verbindungsqualität den Körper lokal
bis zu 1’000’000 Mal mehr als bei optimaler Verbindungsqualität. Ende Zitat
Eh Voilà, da war sie wieder, Prof. Rööslis Million, in alter Frische,
jedoch auf auf einem völlig anderen Konto, mit einer völlig andern
Bedeutung. Offenbar damit sie ihm nicht noch einmal jemand klauen
konnte.
Frage: Stimmt das wirklich. Strahlt das Handy bei schlechter
Verbindungsqualität, weil durch dicke Mauern hindurch oder infolge
grosser Distanz zum Sender, wirklich eine Million mal stärker als bei
bester Verbindungsqualität, wie etwa direkter Sichtverbindung im Freien?
Bild oben: Um das zu beweisen stieg der beratende
Strahlenexperte des Bundesrates mit Dosimeter und Tablett bewaffnet
extra in den Keller seines Instituts hinunter. Im Film zu sehen bei
Minute 19:28.
Bild oben: Ganz schön in die Hose gegangen! Das
modernste Exposimeter, direkt an das sendende Handy gehalten, zeigt in
Minute 19:57 für die laufende Kamera auf ein Tablet übertragen, gerade
mal ein E-Feld von 7.02V/m (Volt pro Meter) und lässt sich partout nicht
mehr weiter hinauf bewegen. Bezeichnendenerweise wurde hier die
laufende Wertansage Rööslis aus dem Ton herausgeschnitten.
Der rote Balken in der Anzeige ist der sogenannte UPLINK, also das, was
aus dem Handy herauskommt und sich Richtung Sendemast bewegt. Und der
blaue Balken ist die Gesamtsumme aller in Rööslis Institutskeller
herumschwirrender HF-Strahlungen.
Aber Hallo Herr Professor, 7V/m sind sicher nicht eine Million mal stärker als die Anzeige bei kurzer Distanz und Sichtverbindung zum Antennenmast. Denn eine Million weniger wären ja dann nur 0.000 007V/m. Wir von Gigaherz haben festgestellt, dass selbst bei sehr kurzer Distanz und Sichtverbindung zum Antennenmast, direkt am Handy immer und in jedem Fall mindestens 2V/m anstehen. Und zwischen 2 und 7V/m befindet sich nicht eine Million V/m sondern bloss 5! Weitere Kommentare völlig überflüssig. Ausser, so etwas hätten wir von einem beratenden Experten des Bundesrates nicht erwartet.
Das war bei Weitem nicht der einzige Schwindel in dieser «denkwürdigen» Einstein-Sendung.
Bild oben: Bereits in Minute 6:30 wird dem Zuschauer
suggeriert, pro Sendemast gebe es nur 2 dünne Beams (Strahlenkegel) auf
nur 2 User (nicht Luser) gerichtet. Das trifft nicht im Entferntesten
zu. Die ERICSSON 5G-Antenne kann gleichzeitig bis zu 64 Beams generieren
und jeder davon kann bis zu 20 Usern bedienen. Und dann geht die Post
ab wie nie zuvor. Der Antennenhersteller ERICSSON spricht dann von einem
Strahlungswert von 61V/m auf einer Distanz von 18m vor der Antenne, was
einer Sendeleistung von 25’000Watt ERP entspricht. Dies gegenüber ca.
3000Watt ERP herkömmlicher Antennen. Das ist auch der Grund weshalb die
Mobilfunkbetreiber ultimativ eine Erhöhung des Strahlungsgrenzwertes für
Orten empfindlicher Nutzung, wie Wohnungen, Schulräume, Krankenzimmer
und Büros, von 5 auf 20V/m fordern, ansonsten 5G nicht innert 3 Jahren
flächendeckend eingeführt werden könne.
Der Antennenhersteller NOKIA verspricht sogar 81 Beams und kommt dabei auf abgestrahlte Leistungen von 32’000Watt ERP.
Da tönen die Beteuerungen des Swisscomsprechers, es werde sich punkto
Strahlenbelastung der Bevölkerung überhaupt nichts ändern, wie blanker
Hohn.
Die ganze Sendung kann auch bei Gigaherz.tv angeschaut werden: https://www.gigaherz.tv/5G/Medien-Info.php
Alles was Sie über 5G wissen müssen, finden Sie sauber nach datum aufgelistet hier: https://www.gigaherz.ch/?s=5G
Quelle: https://www.gigaherz.ch/