Eine Publireportage
sieht aus wie ein redaktioneller Beitrag, muss aber, wenn auch nur in
kleiner Schrift am Rand als Reklame oder Propaganda, inklusive dem Namen
des Auftraggebers erkennbar sein.
Zur Zeit greift Swisscom für die
Verbreitung ihrer Falschinformationen zu 5G mittels Publireportagen
recht tief in die Kasse. Kostet doch dieses ganzseitige Inserat im
Beobachter die stolze Summe von Fr. 21’000.-
Bild oben: Swisscoms-Weihnachtsmärchen im Beobachter.
Wollte man dieser Zeichnung Glauben schenken, hätte Otto Normalbürger in
seiner Wohnung, ausgehend von den ihn umgebenden Mobilfunkmasten nur
gerade 0.11V/m zu befürchten. Und am Arbeitsplatz nur gerade 0.22V/m. Du
lieber Himmel, wofür fordert dann die selbe Swisscom im bundesrätlichen
Bericht der Arbeitsgruppe «Mobilfunk und Strahlung» lauthals
unüberhörbar eine Erhöhung des Grenzwertes für genau diese beiden Orte
auf 20V/m. Ohne diese Lockerung könne 5G nicht innerhalb von 3 Jahren in
Betrieb genommen werden! Das passt doch hinten und vorne nicht
zusammen. Bei angeblich nur 0.11V/m in der Wohnung hätte 5G doch noch
spielend 40 mal Platz! Hat da etwa bei den Autoren bereits eine
ernsthafte Störung der Durchblutung des Gehirns eingesetzt, so dass die
gar nicht mehr klar denken können?
Von Hans-U. Jakob (Gigaherz.ch)
Schwarzenburg, 14.12.2019
Wer also über das nötige Kleingeld verfügt, schaft es mit seinen abstrusen Behauptungen sogar bis in den Beobachter.
während andere Zeitschriften unbedacht jeden Schwindel drucken, muss der
Inhalt von Publireportagen beim Beobachter zuerst vom Verlag genehmigt
werden. Schliesslich ist das eine seriöse Zeitschrift. Könnte man
meinen. Aber wer versteht dort schon etwas von der Funktechnologie und
dann erst noch das viele schöne Geld….
Dass an dieser Publireportage etliches überhaupt nicht stimmt,
hätte man beim Beobachter auch ohne Kenntmisse in der Funktechnik
bemerken können. Das laute Geschrei der Mobilfunkbranche nach 4 mal
höheren Strahlungsgrenzwerten von 20V/m statt der bisherigen 5V/m, was
den Mobilfunkbetreibern den Bau von 16mal stärkeren Sendanlagen sprich
Mobilfunkantennen erlauben würde, pass überhaupt nicht zu der Beteuerung
in der Publireportage, der 5G-Standard sei deutlich effizienter und
brauche deshalb auch weniger Energie.
Dass mit 10mal weniger Energie nicht 100mal mehr Daten in 100mal
höherer Geschwindigkeit übertragen werden können, sollte sogar noch
einem Zeitungsredaktor ohne Kenntnisse in der Funktechnik einleuchten.
Fachlich richtig ist, dass 5G-Antennen bei voller Auslastung in W/m2 gerechnet 10-16 mal stärker strahlen als bisherige. Quelle: Technische Daten der Antennenhersteller
Da bestehende Antennen infolge der tiefen Anlage-Grenzwerte nicht
weiter ausgebaut werden könnten, heisst es in der Publi-Reportage im
Beobachter, müssen für die volle Leistung von 5G viele neuen Antennen
gebaut werden. Aha, und warum werden dann zur Zeit Hunderte von
bestehenden Anlagen unter dem Deckmantel einer Bagatelländerung, das
heisst angeblich ohne Erhöhung der Strahlenbelastung für Anwohner, ohne
Baubewilligung auf 5G hochgerüstet. Einmal geht es, ohne dass Anwohner
höherer Strahlenbelastung erhalten und andersherum geht es nicht ohne
eine Erhöhhung des Strahlungs-Grenzwertes von 5 auf 20V/m.
Die Propagandaministerien der Mobilfunkgesellschaften, sollten sich
jetzt schon langsam überlegen, mit welcher Variante des Schwindels sie
die Bevölkerung täuschen wollen.
Als Reserve-Shiva für Prof. Röösli muss einmal mehr
der gute alte Gregor Dürrenberger herhalten, dessen Institut zu 99% von
den Mobilfunkbetreibern und den Stromnetzbetreibern finanziert wird.
Obschon die bundesrätlich zusammengefügte, völlig mobilfunklastige
Arbeitsgruppe in ihrem Bericht deutlich von ausreichend begründeten
Kenntnissen für die Veränderung der Hirnströme und begrenzt begründeten
Kenntnissen für Hirntumore, Krebsförderung (im Tierversuch),
verminderter Spermienqualität, Durchblutungsstörungen im Gehirn,
Schädigung des Erbgutes (DNS), programmiertem Zelltod, und oxydativem
Zellstress spricht, scheint diese Botschaft nicht bei Herrn Dürrenberger
ankommen zu dürfen. Er teilt solche Bedenken, die objektiv klein oder
gar nicht vorhanden seien , kurzerhand als politisch motiviert ein.
Neuartige Risiken würden gegenüber altbekannten überschätzt und nicht
wahrnehmbare Dinge wie elektromagnetische Strahlung würden sowieso als
bedrohlicher empfunden als wahrnehmbare.
Und wie war das dann bei der ionisierenden Strahlung. Mit einem
Fingerhut voll Atom, werde man dereinst ganze Städte heizen und
beleuchten, hiess es damals. Und am kommenden 19. Dezember wird das AKW
Mühleberg als erstes AKW der Schweiz ersatzlos stillgelegt und
anschliessend mit mehreren Milliarden teuren Sicherheitsvorkehrungen
abgebrochen.
Die komplette Publi-Reportage finden Sie unter: https://www.gigaherz.ch/wp-content/uploads/2019/12/Swisscoms-Weihnachtsm%C3%A4rchen.pdf
Quelle: https://www.gigaherz.ch/