Am Samstag, 21.
September 2019 fand auf dem Bundesplatz in Bern von 16.30 bis 18.30Uhr
die zweite nationale Kundgebung gegen die Einführung des
Mobilfunkstandards 5G statt. Bei schönstem Spätsommerwetter trafen sich
1200 Teilnehmende um gegen eine erhöhte Zwangsbestrahlung mit vielen
bekannten und unbekannten Risiken zu protestieren.
Als erster der insgesamt 15 Gastredner und Gastrednerinnen durfte
der dienstälteste unter ihnen, der ausgerechnet an diesem Datum seinen
81. Geburtstag feierte, die Reihe der Ansprachen eröffnen. Hans-Ulrich
Jakob, Präsident des Vereins Gigaherz.ch, seit 32 Jahren an vorderster
Front gegen die elektromagnetische Umweltverschmutzung, legte Wert
darauf, den Teilnehmenden zu vermitteln, dass das Anlügen der
Bevölkerung durch die Funk-Lobby und die Behörden seit Jahrzehnten Gang
und Gäbe ist und auf welch oberfaule Art und Weise seinerzeit die
Schweizerischen Grenzwerte für radiofrequente, nichtionisierende
Strahlung zu Stande kamen. Nachstehend finden Sie seine Ansprache als
Wortprotokoll.
Bild Katharina Jakob
Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter,
Als wahrscheinlich dienstältester Querulant hier auf diesem Platz möchte
ich Euch eine Botschaft aus dem Jahre 1996 überbringen, als sich unsere
Regierung erstmals mit Grenzwerten für hochfrequente elektromagnetische
Feldstärken befassen musste.
Im Jahre 1996 wollte man den Kurzwellensender
Schwarzenburg von Schweizer Radio International sogenannt sanieren. Weil
zuvor zwei wissenschaftliche Studien ergeben hatten, dass es in den
bestrahlten Zonen rund um den Sender
5 mal mehr Schlaf-gestörte
4 mal mehr Depressive
3 mal mehr Krebskranke
2 mal mehr Diabetes-Fälle gab, als in den unbestrahlten Zonen.
Und dies bei Feldstärken zwischen 0.4 und 4V/m.
Was ziemlich genau der heutigen Belastung durch Mobilfunksender entspricht.
Hinter der sogenannten Sanierung verbarg sich jedoch, nur für den Fachmann erkennbar, eine Verstärkung der Anlage um den Faktor 5, anstatt eine Reduktion. Sie sehen, «die Bevölkerung anlügen» hat in diesem Fachgebiet jahrzehntelange Tradition. Das ist gar nichts Neues.
Im Umweltverträglichkeitsbericht von 1996 zu Handen des Bundesrates, waren dann folgende Bestimmungen zu lesen:
«Eine neue Anlage gilt als zumutbar, wenn weniger als 10% der Bevölkerung im Wohlbefinden gestört werden.
Sanierungen bestehender Anlagen sind erst erforderlich, wenn mehr als 25% der Bevölkerung erheblich gestört sind.
Schlafstörungen gelten nicht als Schädigung, sondern lediglich als Belästigung.»
Obschon der Sender infolge eines regionalen Volksaufstandes 1998 abgebrochen werden musste, hat sich dieser Unfug von den 10 und 25% in der nachfolgenden Gerichtspraxis bis heute festgefressen.
In einem ersten Mobilfunk-Prozess gegen die Verordnung des Bundesrates über nichtionisierende Strahlung hat das Bundesgericht am 30.August.2000 entschieden:
«Grenzwerte sind nicht nach medizinischen Gesichtspunkten festzulegen, sondern nach wirtschaftlicher Tragbarkeit und technischer Machbarkeit»
Am 8.Februar.2001 hat das Aargauische Verwaltungsgericht mit folgendem Urteilsspruch nachgedoppelt:
«Das Schweizerische Umweltschutzgesetz ist kein Verhinderungsgesetz,
sondern ein Massnahmengesetz. Die Nachfrage nach bestimmten Erzeugnissen
soll nicht untersagt, sondern mit einer gewissen Risikominderung
befriedigt weren.»
Und am 5.März 2001 kam vom Bernischen Verwaltungsgericht folgender Spruch: «Die Bevölkerung hat kein Anrecht auf ein Null-Risiko. Grenzwerte dienen lediglich dazu, die Schäden in vertretbaren Grenzen zu halten.»
Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter: Diese Schäden waren
nie vertretbar und werden es nie sein! Machen wir diesem Spuk endlich
ein Ende! Jagen wir solche Richter, solche Bundesbeamte und solche
Politiker endlich zum Teufel. Ich danke Euch!
Bild Katharina Jakob
Die 14 weiteren Gastredner waren: Pierre Dubochet,
Marcel Hofmann, Cornelia Semadeni, Elidan Arzoni, Valerie Jacquemet,
Markus Durrer; Oliver Bodenmann; Oliver Pahud, Rebekka Meier, Patricia
Bechaalany, Thomas Hardegger, Jerome Meier, Andreas Sommer, Peter
Schlegel.
Ihre Referate können hier abgerufen werden:
https://www.frequencia.ch/project-details/kundgebung-nr-2-in-bern/
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Bild Katharina Jakob
Bild oben: Eva-Maria, Vorstandsmitglied von Gigaherz.ch, präsentiert vor dem Bundeshaus die neue 5G Herbst-Wintermode 2019/2020
Quelle: https://www.gigaherz.ch/